DigiCurate-Lab ist ein Lehrprojekt zum digitalen Kuratieren in den Kunst- und Kulturwissenschaften. Ziel ist, Studierenden in Projektseminaren Kenntnisse und Erfahrungen in diesem innovativen Themenfeld zu vermitteln. Digitale Ausstellungen gibt es bereits seit den 1990er Jahren, in jüngster Zeit ist jedoch zu beobachten, dass Museen und andere Gedächtnisinstitutionen (GLAM) ihre digital verfügbaren Sammlungsbestände verstärkt auch digital präsentieren. Dabei kommen unterschiedlichste Formate und Medienformen zum Einsatz, die im Projekt analysiert, erprobt und weiterentwickelt werden.
Das Lehrprojekt wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) für zwei Jahre von 2024-2026 gefördert.
Unter digitalem Kuratieren verstehen wir die kuratierte, digitale Präsentation von Objekten, Sammlungen und Themen – von virtuellen Ausstellungen und online-Führungen über Visualisierungen von digitalen Sammlungen bis zur Präsentation von Kunst und Kultur in Social Media.
Wer steckt hinter der überdimensionalen, gehörnten Figur in der Bereichsbibliothek des Georg Forster-Gebäudes? Was hat es mit den vielen Gesichtern auf sich, die an der Fassade des Gebäudes stumm in Richtung der sich nähernden Menschen blicken? Wieso hängt vor dem Eingang zum Institutsflur der Kunstgeschichte ein großes Phoenixrelief?
Diese und weitere Geschichten erzählt die digitale Ausstellung „Kunst in Kürze“. Acht Stationen im und um das Georg Forster-Gebäude der Johannes Gutenberg-Universität liefern kurz und knackig exklusive Einblicke, überraschende Fakten und Denkanstöße zu Kunstwerken und weiteren Objekten – ideal für neugierige Blicke, spontane Entdeckungen oder Themen für den nächsten Smalltalk.
An jeder Station ist ein QR-Code angebracht, über den sich die jeweiligen Inhalte ganz einfach mit dem Smartphone abrufen lassen – direkt vor Ort, ohne App-Installation, jederzeit zugänglich. So verbindet „Kunst in Kürze“ digitale Wissensvermittlung mit dem physischen Raum und macht unscheinbare Kunstwerke und architektonische Details lebendig erfahrbar.
Erdacht und entwickelt vom DigiCurate-Lab in Kooperation mit REMIX der Universitätsbibliothek, richtet sich die Ausstellung an das vielfältige Publikum, das täglich durch das Georg Forster-Gebäude strömt, in der Bibliothek arbeitet oder in der Bambus-Mensa eine Pause einlegt. Mit niedrigschwelligen, unterhaltsamen Kurzbeiträgen kontextualisiert „Kunst in Kürze“ jene ästhetischen Momente und Objekte, deren Bedeutung sonst verborgen bliebe – barrierearm, aktivierend und mitten im Alltag!
Das Projektteam verbindet Expertise in den Bereichen Digital Humanities, Ausstellungstheorie und -praxis sowie innovative Lehr-Lernformate. Die Teammitglieder aus unterschiedlichen Karrierephasen wollen das innovative Tätigkeitsfeld des digitalen Kuratierens für die kunst- und kulturwissenschaftliche Lehre erschließen und zusammen mit den Studierenden die Möglichkeiten und Voraussetzungen dafür erproben. Das Projekt gehört zur Abt. Kunstgeschichte des Instituts für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft (IKM) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.